Neues aus dem Lavanttal

Der neue Standort in Wolfsberg gewinnt mehr und mehr an Bedeutung – dafür sorgt unter anderem eine neue Maschinenausstattung.

Im Jahr 2020 begann der Fertigungsbetrieb der Anton Paar ShapeTec in Kärnten, seither hat sich in der ehemaligen Mahle-Halle in Wolfsberg einiges getan:

Im Frühjahr 2022 wurde die neue Lackier- und Pulverbeschichtungsanlage in Betrieb genommen und seit August ist das Kärntner Team nicht nur für den Zuschnitt der mechanischen Fertigung der Anton Paar ShapeTec in Wundschuh und Bosnien zuständig, sondern auch für den Zuschnitt der Anton Paar GmbH in Graz. Waren es 2021 noch neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zählt der Standort mittlerweile 30 Beschäftigte.

 

 

Vom Pulvern und Lackieren

12.600 Quadratmeter Platz bieten die Hallen der Anton Paar ShapeTec in Wolfsberg. Auf 1.200 Quadratmetern davon steht seit diesem Frühjahr die neue Anlage für Nasslack- und Pulverbeschichtung – rund € 1,9 Mio. wurden in den neuesten Stand der Technik investiert. Die Anlage ist die erste ihrer Art in Kärnten und besteht aus mehreren Kammern, in denen Fertigungsteile je nach Anforderung behandelt werden, wie Standortleiter Josef malle erklärt: „Je nach Größe der Werkstücke passen von ein paar wenigen bis zu 100 Stück auf ein Gehänge. Mit einem Kran fahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese dann zur Bearbeitung in die jeweilige Kammer.“

Im ersten Schritt werden die Fertigungsteile in der 5-Zonen-Waschanlage alkalisch (= PH-Wert > 7) entfettet, gewaschen und passiviert – „Dabei wird das Material etwas angegriffen, um eine bessere Haltbarkeit zu erlangen“, so Josef Malle. Im nächsten Schritt werden die Teile mit 120 °C in der Trockenkammer getrocknet. Bevor die Teile schließlich beschichtet werden, maskieren zwei Kolleginnen oder Kollegen die Fertigungsstücke, also decken Teile davon ab – egal ob pulverbeschichtet oder lackiert wird. Zum Lackieren kommen die Gehänge in die Kombilackierbox, wo die Teile lackiert und anschließend bei 80 °C getrocknet werden. „Das ist bei Teilen notwendig, die etwa in der Medizin oder Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen, damit diese nicht mit etwaigen Partikeln in Berührung kommen“, erklärt Josef Malle. Im normalen Prozess werden die Lackierteile in einer separaten Kammer getrocknet.

 

Beim Pulverbeschichten wird Pulverlack eingesetzt, der aus trockenen, körnigen Partikeln besteht. Grundstoffe sind in den meisten Fällen spezielle Harze. Das Pulver wird erst auf das Werkstück eingebrannt. Im Vergleich zum klassischen Lackieren hat die Pulverbeschichtung einige Vorteile, so Josef Malle: „Speziell, wenn ein Produkt Verschachtelungen oder viele Ecken und Kanten hat, ist die Beschichtung mit dem Pulver einfacher und gleichmäßiger. Im Allgemeinen ist die Pulverbeschichtung günstiger. Zudem können die beschichteten Teile sofort nach der Erhitzung in der Trockenkammer verpackt werden und müssen nicht erst trocknen.“ Mit der neuen Anlage ist man in Wolfsberg flexibel und kann damit die Wünsche der Kundinnen und Kunden perfekt umsetzen – egal ob mit flüssigem Lack oder Pulver.